Transcribe your podcast
[00:00:01]

Gaudí Genau. Und hier noch ein Hinweis für alle Fans von True Crime und Crime Fiction. Beim zweiten Crime Day von Stern Crime und der Verlagsgruppe Penguin Random House erzählen am 20. März im Live-Stream Kriminalisten und Krimis Schriftsteller von den dunklen Seiten der Menschen. Dabei sind unter anderem die Bestsellerautorin Charlotte Link und Hakan Nessa sowie die forensische Psychiaterin Nala Semih und der ehemalige LKA Chef Reinhard Schadow und auch die beiden Rechtsmediziner Klaus Püschel und Claas Buschmann. Mehr Informationen zum Programm und Tickets finden Sie unter www.

[00:00:39]

Crime Day PD.

[00:00:47]

Sie überführt man einen Mörder. Warum werden Menschen zu Tätern? Und welche Abgründe können in jedem von uns stecken? Im Stern Crime Podcast Spurensuche erzählen Ermittler und Spezialisten über ihre spannendsten Fälle und die Herausforderungen ihres Berufes. Es waren nur 200 Meter von der Bushaltestelle bis zu ihrem Haus. Auf genau diesem Weg verschwand am 25. September 2006 die damals 14 jährige Berliner Schülerin Georgina Krüger.

[00:01:24]

Und zwar spurlos. Doch obwohl es keine Leiche in diesem Fall gibt, wurde der heute 45 jährige Ali K. im vergangenen Jahr wegen Mordes an Georgien zu lebenslanger Haft verurteilt. Ich spreche jetzt mit dem Mann, der über all die Jahre nicht locker ließ. Kriminalhauptkommissar Thomas Ruff von der sechsten Berliner Mordkommission hielt die Fäden zusammen. Im Fall Jochen Kröger. Er erzählt uns in einem zweiteiligen Podcast von der aufwändigsten Suche seines Berufslebens und von seinem größten Erfolg. Mein Name ist Silke Müller.

[00:02:01]

Ich bin Reporterin für Stern Crime. Hallo Herr Ruff, hallo! Als Jian verschwand, waren Sie zu einer Fortbildung beim Bundeskriminalamt.

[00:02:12]

Haben Sie mir erzählt, dass es richtig eigentlich wäre der Fall dann doch bei einer Kollegin oder einem Kollegen gelandet. Wie kam es, dass man Sie zurückwies?

[00:02:19]

Man hat mich nicht zurückgerufen. Ich konnte meine Fortbildung dort ganz regulär abschließen. Aber man steht natürlich im Austausch mit den Kollegen und hat insofern erfahren, dass in unserer Bereitschaft, die sich um diese Zeit eingestellt hatte, dass wir einen aktuellen Fall übernommen haben und dass es sich hierbei um eine erstmals vermissten Sache handelt, die aber aufgrund der Umstände des Verschwindens zumindestens nicht haben ausschließen können, dass wir hier das Vorliegen eines Verbrechens haben und insofern die Möglichkeit bestand, dass da was Schlimmeres passiert ist und wir dann sozusagen als Mordkommission auch direkt zwei Tage nach dem Verschwinden, nämlich am Mittwochabend, in diesen Fall eingestiegen sind, die Ermittlungen dann für diesen Fall übernommen haben.

[00:03:08]

Vielleicht fangen wir also ganz, ganz vorne. Alles ist der 25. 9. 2006. Genau. Und ja, Jane kommt nach der Schule nicht nach Hause.

[00:03:17]

So ist es. Normalerweise wäre sie an diesem Tag zirka gegen 14 Uhr spätestens zu Hause bei ihrer Oma in einer Stunde Lagerstraße angekommen nach ihrer Schule. Und das ist sie an diesem Montag nicht.

[00:03:33]

Und wann wurde sie als vermisst gemeldet?

[00:03:36]

Sie wurde durch ihre Mutter noch am gleichen Abend vermisst gemeldet. Die Mutter kam am frühen Abend nach Hause. Ihre Mutter, also die Oma von Georgien, war zu Hause und hat die ganze Zeit natürlich krampfhaft versucht, ihre Enkelin zu erreichen. Und als die Mutter, Frau Krüger, nach Hause kam, berichtete ihr die Oma Joschi ist nicht nach Hause gekommen. Und es war sehr ungewöhnlich, weil Georgien sonst ein zuverlässiges Mädchen war, immer pünktlich und noch nie weggerannt.

[00:04:11]

Und jetzt hat die Mutter sofort 1 gemacht, dass sie erst versucht hat, die ihr bekannten Kontakte ihrer Tochter ab zu telefonieren, insbesondere auch den Klassenlehrer, um zu hören, ob es möglicherweise Hinweise gab, wo sich ihn aufhalten könnte. Aber es konnte ihr in dem Sinne niemand weiterhelfen. So, und der nächste Schritt war, dass sie dann ihren Sohn zu sich bestellt hat, der in Berlin-Neukölln lebt. Er kam dann letztendlich nach Berlin-Moabit und gemeinsam ist man dann zum Polizei Abschnitt gegangen und hat dort erst einmal eine Vermisstenanzeige aufgegeben.

[00:04:44]

Was passiert denn in so einem Fall? Es ist wahrscheinlich nicht ungewöhnlich, dass 14 oder 15 jährige Mädchen mal kurzzeitig verschwinden. Wie reagiert die Polizei darauf? Und was ist das Signal, das wirklich ernst zu nehmen?

[00:04:56]

Also hier war letztendlich erst einmal, dass es ein Es ist kein Kind mehr ist es eine Jugendliche. Aber sie ist jetzt auch noch nicht 16 oder 17, sie ist gerade 14 und in so eine Abwägung hinein. Da spielen mehrere Faktoren eine Rolle, wie die Berliner Polizei dann auch auf sowas reagiert. Man hat hier im Grunde genommen erst einmal die Vermisstenanzeige ganz komplett aufgenommen, hat sich die Umstände schildern lassen, hat sich im Grunde genommen eine Beschreibung von Georgien geben lassen und hat dann also festgestellt, dass es im außergewöhnlich und hat sozusagen die Anzeige gleich in das örtliche bezogene vermissten Kommissariat gegeben, die sozusagen auch gleich am nächsten Morgen in die Ermittlungen eingestiegen sind und dort die wichtigsten Kontaktpunkte von Georgien aufgesucht haben.

[00:05:47]

Also insbesondere natürlich die Schule, die Klasse Mitschüler befragt, nochmal die Mutter befragt, nochmal die Oma befragt, um jetzt im Grunde genommen den Ablauf des Wochenendes und auch das Montags nochmal genau zu rekonstruieren. Und hier lag im Grunde genommen dann auch der Schlüssel dafür, dass letztendlich wie am Mittwoch die Ermittlungen übernommen haben. Und zwar sei der Schlüssel folgendermaßen aus, das Georgien ja schon von früher Jugend an begeisterte Tänzerin war und einen ganz großen Traum hegte, Schauspielerin oder Model zu werden.

[00:06:25]

Irgendetwas in dieser Branche sollte es auf jeden Fall sein. Und dass sie im Grunde genommen ja ihre Familie sehr, sehr lange genervt hat, dass sie doch gerne ein Casting machen möchte. Und das sah man in der Familie jetzt nicht unbedingt so, dass man sagt Oh toll, das müssen wir jetzt auf jeden Fall gleich machen. Aber Georgien war da ziemlich beharrlich und hat sich dann ein Stück weit auch durchgesetzt und hat ein Casting machen können. Im August 2006.

[00:06:53]

Und war jetzt also ganz erpicht darauf, dass sie möglicherweise Angebote bekommt von dieser Casting Agentur. Und es sollte tatsächlich so sein, dass sie am Freitag. Vor ihrem Verschwinden, das war jetzt der 22. September 2006. Eine SMS von einer Casting Agentur bekommen hat, die ihr signalisierte, ob sie in den anstehenden Herbstferien nicht Interesse hätte an einer Serie Türkisch für Anfänger als als Nebendarsteller. Jedenfalls als kleine Rolle, da vielleicht mitzumachen. Und da war sie natürlich hellauf begeistert und hat eigentlich das ganze Wochenende von nichts anderem mehr gesprochen.

[00:07:37]

Und ihr großes Ziel war eben am Montag gleich nach der Schule bei dieser Casting Agentur sich zu melden, um zuzusagen. Aber der Anruf, der hat nicht stattgefunden. Und das war für uns ein ganz wichtiger Punkt, um zu sagen. Also. Es gab jetzt keine offensichtlichen Auseinandersetzungen in der Familie Georgien war nicht bekannt als sozusagen als Ausreißerin. Es war noch nie vorgekommen. Sie war eigentlich zuverlässig. Ja, sie hatte eigentlich ihr großes Ziel vor Augen und es stellte sich überhaupt kein vernünftiger Grund dar, warum sie diesen Anruf am Montag eben nicht hätte tätigen wollen.

[00:08:19]

Das war eigentlich mit in der Gesamtwertung dieser gesamten Umstände der ausschlaggebende Punkt, dass man gesagt hat Gut, sie kann auch morgen wieder da sein. Aber vielleicht ist es eben auch nicht. Und die früher desto besser. Und mit diesem Stand haben wir dann eben am Mittwochabend sagt Okay, wir müssen momentan auch auf dem Schirm haben, dass hier ein Verbrechen geschehen ist. Und aus diesem Grunde haben wir die Ermittlungen dann übernommen.

[00:08:49]

Was für ein Zeitfenster haben Sie denn in einem solchen Fall? Man muss wahrscheinlich auch ganz viel, ganz schnell gehen.

[00:08:55]

Genau so ist es. Sie haben eigentlich. Sie rennen der Lage eigentlich immer hinterher. Das ist das große Problem. Hier war es für uns schon relativ gut, dass zwischen Vermisstenmeldung und unserer Übername eigentlich relativ wenig Zeit verging. Aber es war eben jetzt schon am Mittwochabend. Und natürlich ist es das aller Allerwichtigste, dass man aus den ersten Informationen, die wir im Grunde genommen schon durch die Vorermittlungen zur Verfügung hatten, wussten, dass sie mit Mitschülern nach der Schule, mit dem Bus.

[00:09:27]

So wie immer bis zur Haltestelle in der Spendabler Straße gerade Noa Straße gefahren, es dort den Bus verlassen hat und eigentlich im Begriff war, ihr Zuhause aufzusuchen. Und dass man dann gesagt hat Okay, wenn sie eigentlich fast zuhause ist, warum ist sie nicht zu Hause angekommen? Und dann fängt man im Grunde genommen an, sofort, ganz intensiv, massiv in diesen Bereich, ja mit Öffentlichkeitsarbeit und mit Maßnahmen im Grunde genommen erstmal aufzurütteln und ihm Anknüpfungspunkte zu finden, mögliche Anknüpfungspunkte zu finden.

[00:10:05]

Wo ist denn Georgien jetzt hin? Nachdem sie aus dem Bus ausgestiegen war.

[00:10:08]

Das war also der letzte Moment, wo jemand sie gesehen hat. Sie steigt aus dem Bus aus, an der Haltestelle, an der sie eigentlich immer aussteigt. Ganz genau. Und wissen Sie noch, welche Uhrzeit war das?

[00:10:18]

Das konnten wir rekonstruieren und anhand der Ermittlungen und der der zur Verfügung stehenden Busse Fahrpläne.

[00:10:24]

Das war genau um 13 Uhr 50 und niemand hat gesehen, in welche Richtung sie gegangen ist, oder? Also wir hatten sie hier. Wir hatten eine grobe Richtung, dass sie in Richtung der Kreuzung zurückgegangen ist. Die Bushaltestelle verläuft ja ein Stück weit die Perle Berger Straße in Richtung Wedding. Und dass sie dann im Grunde genommen zur dortigen Fußgängerampel gelaufen ist, sozusagen Inbegriff, sich auf den Weg nach Hause zu machen.

[00:10:47]

Was fangen Sie denn mit einer solchen Information an? Deutet es darauf hin, dass jemand weiß, dass Sie immer dort aussteigt, also jemand, der ihr Umfeld offenbar beobachtet hat? Oder ist das? Das ist eine Möglichkeit unter vielen.

[00:11:00]

Also für uns war klar, sie ist dort ausgestiegen. Neben dieser Information gab's auch noch eine weitere wichtige Information, die uns zumindestens zu diesem Zeitpunkt hat ganz stark davon ausgehen lassen, dass es jetzt Zeugen können sich theoretisch auch irren. Das ist tatsächlich so gewesen, dass sie an diesem Tag, an diesem Montag auch dort ausgestiegen ist, dass wir ihr Handy im Grunde genau, dass wir dort ein ein Signal erhalten haben und das Ausloggen Signal. Um 14 Uhr sechs hat sich also ihr Handy direkt in der Zelle, wo auch Ihr Wohnort ist, aus dem Funknetz ausgeloggt.

[00:11:36]

Und das war also das ist ein objektives Datum, was ein objektiver Fakt, dem man neben den subjektiven Eindrücken und den Schilderungen der Zeugen sozusagen werten kann und uns aber darin bestärkt hat, dass sie tatsächlich im DA ausgestiegen ist, aber nie zuhause angekommen war. Und zwischen Bushaltestelle und ihrem Zuhause in einer spendabler Straße Nummer acht liegen knapp 200 Meter. Also war für uns klar innerhalb dieser Distanz oder innerhalb dieses Radius der der Funkzelle, die beträgt zirka in diesem Bereich zwischen 300 350 Meter.

[00:12:13]

Da muss irgendwas gewesen sein. Jedenfalls war sie plötzlich nicht mehr zu sehen.

[00:12:18]

Was passiert dann in dem Moment? Wenn wir sozusagen unsere Ermittlungen aufnehmen, dann passiert also folgendes, dass wir eben diese Anknüpfungspunkte suchen, dass wir massiv auch mit Kollegen von der Schutzpolizei in diesen Bereich hineingehen und unsere Ja und unser Konzept bestand darin, möglichst viel aufnehmen zu können, auch aus den Erfahrungswerten von anderen Fällen, dass wir gesagt haben Ja, wir müssen gucken, ob wir in diesem Bereich, insbesondere auch in ihrer Straße, möglichst ja alle zur Verfügung stehenden Häuser dort uns angucken, also dass wir dort in die Kellerräume schauen, dass wir in die Dachböden schauen, dass wir in die Hinterhöfe schauen, dass wir so so schnell wie möglich versuchen, irgendetwas zu finden, aus dem man schließen könnte.

[00:13:11]

Jetzt haben wir den nächsten Anknüpfungspunkt nach Verlassen der Bushaltestelle.

[00:13:15]

Also man muss sich vorstellen, da rückt die Polizei an und krempelt diese ganze Straße von rechts nach links. So alle Modelle, alle Dachböden. Welche rechtlichen Möglichkeiten haben Sie denn zu diesem Zeitpunkt? Unsere rechtlichen Möglichkeiten sind natürlich eingeschränkt, weil es gibt ja keine konkrete Verdachts Lager. Es ist im Grunde genommen so, dass man man hat in Augenschein Name vorgenommen. Das heißt, wir gehen natürlich in die Keller, in die Dachböden, wir sprechen dort die Hausmeister an oder Hausverwaltung, die Schlüssel haben.

[00:13:43]

Und natürlich mit so einer Situation, dass ein Mädchen spurlos verschwindet, erfährt man dort auch keine Ablehnung, sondern eigentlich breite Unterstützung und Verständnis, sodass es also in dem Sinne unproblematisch war, dort die ersten absucht, Maßnahmen in dem Sinne durchzuführen. Natürlich ist es nicht möglich, jetzt wahllos in jeden Keller reinzugehen, sondern man kann z.B. eben durch die Keller Gänge gehen und kann sozusagen was man sieht. Da kann man reinschauen und kann gucken ist da irgendwas möglicherweise Auffälliges?

[00:14:19]

Aber Sie können natürlich nicht reingehen. Das ist also ein wichtiger Punkt auch für die für die weiteren Ermittlungen, wie sich dann auch später herausstellen sollte. Also das sind im Großen und Ganzen erst mal unsere rechtlichen Möglichkeiten und wir haben das natürlich massiv genutzt, dass wir dort im in der gesamten Stender aller Straße und in allen anderen Gebäuden. Ich glaube, es waren insgesamt knapp 300 Gebäude, die wir dann mit Hilfe von den Kollegen der Schutzpolizei in dem Sinne in Augenschein genommen haben und leider Gottes ohne Erfolg.

[00:14:56]

Das waren aber das bezog sich jetzt nicht nur auf die Gebäude, die absucht. Hat sich also auch auf den @Fritz Schlosspark bezogen, ist ganz in der Nähe dort. Wir haben die Wasserwege abgesucht, es auch in der Nähe ihrer Wohnung brachen, indem sie alles, was sich sozusagen anbieten könnte, dass man da möglicherweise etwas findet, was man Joggerin zuordnen kann und dass man dann sozusagen ein niessen Anknüpfungspunkt hat, um zu festzustellen.

[00:15:27]

Es könnte sich möglicherweise um ein Verbrechen handeln. War dieser nicht erfolgte Anruf, den Sie unter normalen Umständen auf jeden Fall getätigt hätte? Ja. Wann kommen Sie denn an den Punkt, wo Sie von einem möglichen Tod des Kindes ausgehen? Das kann man so genau nicht bestimmen. Es gibt natürlich Erfahrungswerte auch letztendlich von Jugendlichen, die weg sind, vermisst sind, aber nach ein oder zwei Wochen auch wieder auftauchen. Das kann man nicht so verallgemeinern. Und wir hatten also die ganze Zeit natürlich auch die Hoffnung, dass das das Georgias wieder auftaucht.

[00:16:03]

Es hätte also durchaus auch die Möglichkeit bestehen können, dass sie zunächst auch freiwillig mit jemand mitgeht, aber aus der freiwilligen Situation auch irgendwann eine unfreiwillige freiwillige Situation entsteht. Und sie hätte ja auch einfach gefangen gehalten werden können. Und insofern. Man hat dort im Grunde genommen verschiedene Parameter zu beachten und man kommt eigentlich nicht. Solange man nicht quasi wirklich ein Leichnam von Jogging gefunden hätte, ist alles offen.

[00:16:35]

Und wie entwickeln Sie denn Ihre These? Also durchsuchen das ganze Viertel. Es gibt viele Hinweise. Nichts führt zu irgendetwas. Wie geht's dann weiter?

[00:16:43]

Naja, wir probieren natürlich dranzubleiben, indem wir dort auch nochmal massiv Plakate geklebt haben. Wir haben in der Öffentlichkeit eine in ein Lems großes Plakat hergestellt mit Georg Jeans, Original Körpergröße und ihrer zuletzt getragenen Bekleidung. Was man ja dann sozusagen ermittelt. Was trug sie zuletzt und haben da auch nochmal ganz massiv an der Bushaltestelle Öffentlichkeitsarbeit betrieben, um sozusagen auf diesen Fall auch nochmal aufmerksam zu machen und die Leute auch nochmal zu sensibilisieren, dass sie auch nochmal überlegen, was war an diesem fünfundzwanzigsten?

[00:17:22]

Habe ich vielleicht etwas beobachtet, was wichtig sein könnte? Es wurde eine Belohnung auch ausgelobt, dass man auch Anreize setzt, dass Leute, die irgendetwas beobachtet haben, sich an uns wenden und uns mit Informationen versorgen können. Wie hoch war die Belohnung? 5 000 Euro. Was hat das zu irgendetwas geführt? Nein. Hätte eine höhere Summe zu irgendetwas geführt?

[00:17:46]

Erfahrungsgemäß eher nicht. Die Summe an sich ist schon eine gute Summe. Ich mal sagen, die dort ausgelobt worden ist. Und insofern hätte die Summe das nicht anders beeinflusst. Und sie waren ja sozusagen in der Bereitschaft. Berlin, muss man sagen, hat mehrere feste Mordkommission. Wie wandert denn so ein Fall von der Bereitschaft irgendwann zu ihm?

[00:18:12]

Ja, das ist so, dass man, wenn so einen Fall übernommen wird, wo man im Grunde genommen keinen Anhaltspunkt hat, wer könnte der Täter sein? Dass sich dann im Grunde genommen die Kommission ausschließlich mit diesem Fall beschäftigt und der Zeitraum, wie lange die Kommission sich mit diesem Fall ausschließlich beschäftigt. Der ist variabel. Das hängt ein Stück weit immer auch an dem Fall. Wie geht es in der Ermittlung weiter? Wie viele Ermittlungen sind noch zu tätigen, die man jetzt als alleiniger Sachbearbeiter nicht mehr allein schaffen kann?

[00:18:43]

Ja, und dann ist es so, wenn die ersten Hauptmasse haben die wichtigsten Maßnahmen im Grunde genommen Stück für Stück abgearbeitet sind, dass irgendwann ein Sachbearbeiter benannt wird, der dann sozusagen die die weitere Bearbeitung des Falles übernimmt. Das war ich.

[00:19:01]

Und dann landete der Fall direkt bei Ihnen als Ihre Aufgabe.

[00:19:04]

Das kann ich Ihnen gar nicht mehr genau sagen, wann das war. Also es müsste. Wahrscheinlich irgendwann Ende 2006 gewesen sein, spätestens ist der Fall dann sozusagen auf meinem Schreibtisch gelandet.

[00:19:16]

Also so ungefähr 8 Wochen maximal, nachdem sie verschwunden ist. Man muss dazu auch noch vielleicht erwähnen, dass wir über 400 Haushalte allein in der Stender Landstraße komplett als Haus Ermittlungen als Mordkommission in dem Sinne aufgesucht haben, bei uns klar war. Ja, wenn sie schon hier ist, dann könnte es ja durchaus sein, dass vielleicht in irgendeiner der Wohnungen Giorgi noch aufzufinden ist oder irgendjemand etwas gesehen hat, aber sich vielleicht durch eine ein Plakat oder auch durch den Einsatz eines eines Lautsprecher Wagens nicht animieren lässt.

[00:19:50]

Dass man aber, wenn man ihn persönlich trifft und anspricht, dass man dennoch einfach Informationen bekommt. Und uns ging es ja auch darum zu sehen Ja, wie ist denn so die Situation in diesem Kiez? In der Straße? Was? Was können die Menschen und Zeit alles berichten? Was können sie zur Jian sagen? Gibt es möglicherweise Menschen, die sie öfter gesehen haben, die sie vielleicht auch kannten, die uns auch Hinweise geben konnten? Und insofern war für uns klar Wir müssen in dieser spendabler Straße alle Häuser im Treppauf, treppab, alle Wohnungen letztendlich ansprechen, alle dort lebenden Mieter ansprechen, um Hinweise zu erlangen.

[00:20:30]

Möglicherweise.

[00:20:31]

Was für ein Mädchen war Georgien denn? Was haben Sie über sie rausgefunden? Ja, also natürlich. Georgien war ein junges Mädchen. Sie war ja eigentlich auffällig ein hübsches Mädchen. Und dadurch, dass sie sich ein Stück weit dieser Modelkarriere verschrieben hatte, war sie auch ja leger gekleidet. Sie hatte auch im Vorfeld ihres Traumes sich auch eine bestimmte Gangart schon zugelegt. Also sie bewegte sich auffällig und war im Straßenbild in dem Sinne. Ja, sie war auffällig. Ansonsten war sie eine ganz normale Jugendliche, die zur Schule ging und in ihrem Traum lebte.

[00:21:17]

Mit auffällig meinen sie, dass sie eine extrovertierte Wesen hatte und sie ganz genau auf eine bestimmte, schicke, altmodische Art gekleidet hat. Also sie nehmen die Blicke auch auf.

[00:21:27]

Sie hat sich auch in dem Sinne etwas freizügiger. Kann man das so titulieren? Darf angezogen? Das fand nicht unbedingt den Zuspruch ihrer Eltern. Aber letztendlich hat sie sich da eben auch durchgesetzt.

[00:21:40]

Wobei man ja auch sagen muss, es steht jedem frei, sich zu kleiden, wie man möchte. So ist es. Dadurch leitet sich kein Recht ab, diesen ein Schaden anzutun. Natürlich nicht. Aber das ist seit einfach so. Durch die Ermittlungen. Auch ihm konnte man das herauskristallisieren. Natürlich ist es so, dass man ihn in dieser Phase ja auch sehr intensiv mit. Mit der Familie, insbesondere mit ihrer Mutter und mit der Oma im Kontakt steht. Wir haben ja im Grunde genommen ist so eine Art Doppel Funktionalität zu erfüllen.

[00:22:11]

Wir haben auf der einen Seite unsere Ermittlungen zu führen und auf der anderen Seite haben sie jetzt aber auch die Angehörigen. Da spricht die Mama und auch die Oma, die von jetzt auf gleich realisieren müssen, mit ihrer Tochter oder mit ihrer Enkelin könnte möglicherweise was ganz Schlimmes passiert sein. Und das ist natürlich eine Situation. Da kann man nicht so einfach zur Tagesordnung übergehen und das müssen wir mit offenem Schirm haben. Und das konnten wir also auch sehr gut händeln, weil wir eine sehr gute Psychologin bei uns direkt in unserem Haus hatten und jetzt auch wir haben, die uns da extremst gut unterstützt hat.

[00:22:54]

Und ja, eben gerade diese Dinge. Wie hält man die Menschen in so einer Situation da im Leben? So kann man es glaube ich wirklich am besten ausdrücken, unschätzbare Hilfe geleistet hat. In vielen Kontakten, in vielen Gesprächen. Es ist auch so und auch das ist gewiss eine zweischneidige Sache. Sie müssen auch ein Stück weit ein Gefühl dafür bekommen. Wie funktioniert so eine Familie? Was ist in so einer Familie alles vorgefallen? Welche Brüche gibt's in einer Familie?

[00:23:28]

Und Sie müssen auch ein Gefühl dafür entwickeln, ob in so ein ob ihn möglicherweise in der Familie der Grund für das Verschwinden begründet liegen könnte. Auch dem müssen Sie natürlich mit dem mit dem nötigen Feingefühl. Aber Sie müssen dem auch nachgehen. Sie können nicht von Anfang an sagen Das wird schon ein Fremder gewesen sein.

[00:23:51]

Konnten Sie das denn relativ schnell ausschließen oder blieb auch ein Verdacht in der Familie in diesem Moment? Nein.

[00:23:57]

Also ein Verdacht blieb niemals in dieser Familie. Wir konnten das im Grunde genommen Stück für Stück, im Grunde genommen mit jedem Gespräch, mit jedem Treffen, was man hatte, konnte man das sichere Gefühl.

[00:24:09]

Erlangen, dass dort innerhalb der Familie ihm kein Grund lag, das Grottian verschwunden war und wie wichtig ist es, dieses Vertrauen zur Familie aufzubauen zu halten und wie gelingt Ihnen das?

[00:24:25]

Also aus meiner persönlichen Erfahrung denke ich, dass es extremst wichtig, dieses Vertrauen zu halten und das überhaupt erst einmal aufzubauen. Das ist, denke ich, meine wechselseitige Geschichte. Für uns natürlich wichtig, dass die Angehörigen zu uns Vertrauen bekommen und auch halten, um Informationen zu bekommen. Insbesondere um festzustellen Ja, wie war Georgien? Also wie war sie als Typ? Wie hat sie auf bestimmte Dinge reagiert? Wie Gefahr? Bewusst war Georgien in unvorbereiteten Situation. War sie hilfsbereit?

[00:25:01]

War sie nicht hilfsbereit? Es sind viele Dinge, die man im Grunde genommen in Ruhe mit den Angehörigen besprechen muss. Das kann man nicht. Im Grunde genommen. Mit einer Vernehmung ist es da nicht getan. Da brauchen sie schon ein Stück weit Zeit und eben auch Vertrauen. Und genauso gut müssen die Angehörigen das Vertrauen haben, dass die Polizei ihr bestmöglichst es tut, um Gewissheit zu verschaffen und ihm auch, ja eigene Brüche in der Familie, eigene Schwierigkeiten im Leben, das auch offen bei der Polizei zu äußern.

[00:25:33]

Es ist auch nicht so einfach für jeden Menschen, hat hier aber im Großen und Ganzen sehr gut geklappt. Wir hatten bis zuletzt eigentlich bis heute ein sehr, sehr gutes Verhältnis mit der Familie. Sie müssen ja sozusagen die Gesamtsituation immer wieder neu bewerten. Also sie durchkämmen das Viertel, sie knüpfen engen Kontakt zur Familie, Sie finden heraus, was war das für ein Mädchen? Welchen Interessen ist sie möglicherweise nachgegangen, auch ohne dass Ihre Eltern es vielleicht mitkriegen? Wie entwickelt sich so ein Fall?

[00:26:03]

In welcher Geschwindigkeit bleibt der so ganz akut oben auf Ihrem Schreibtisch sitzen? Es ist wahrscheinlich nicht der einzige Fall hält Sie zu bearbeiten haben. Wie kann man diese Intensität beschreiben? Dies ist sozusagen der Fall sich entwickelt bei Ihnen und welche Priorität er auch behält.

[00:26:19]

Der Fall behält für einen persönlich als Sachbearbeiter immer eine hohe Priorität. Allerdings ist man ja weiter eingebunden letztendlich in die weitere Kommissionsarbeit. Das heißt, wir haben ja immer wieder neue Bereitschaften und es kommen immer wieder neue Fälle hinzu, die auch innerhalb der Kommission abgearbeitet werden müssen. Und man ist jetzt auch nicht letztendlich aus diesem ganzen Ermittlungs geschehen rausgenommen, weil man jetzt gerade diesen Fall auch als Sachbearbeiter bearbeitet. Insofern bieten sich da nicht immer. Es bietet sich nicht immer die Möglichkeit, ganz kontinuierlich an dem Fall zu arbeiten.

[00:26:55]

Aber mein mein Chef, der hat mir halt immer, wenn die Möglichkeit bestand hatte, mir immer die Möglichkeit gegeben, wieder an den Fall heranzugehen und immer weiter an dem Fall zu arbeiten. Es gibt auch, man muss es auch sagen, es gab ja auch immer wieder Hinweise, die aktuell reingekommen sind. Die haben sich nicht daran orientiert, ob wir jetzt gerade Zeit oder nicht hatten. Die kamen einfach und die mussten dann dementsprechend bewertet werden und müssen bewertet werden.

[00:27:22]

Und wenn die Hinweise so waren, dass man gesagt hat, das könnte eine interessante Sache sein, dann konnte ich dem auch relativ schnell und unverzüglich nachgehen.

[00:27:33]

Gehen Sie denn mit?

[00:27:34]

Sie werden natürlich sagen Ja. Wie gehen Sie mit dieser Akribie und mit dieser Leidenschaft an jeden Fall ran? Oder hat es auch damit zu tun, dass Sie das Gefühl haben, da könnten wir was finden? Da müssen wir also das ist ein Fall, wo ich mir erhoffe, das Kind retten zu können.

[00:27:49]

Ja, jeder Fall ist für uns, die dort arbeiten, bei der Mordkommission ein Fall, in dem wir immer voll investieren und als Sachbearbeiter jetzt von speziell in dem Fall von von Georgien. Ja, man möchte dieses Schicksal klären. Also man möchte der Familie eine eine Gewissheit verschaffen, was mit ihrem Kind passiert ist. Das. Das ist die größte Triebfeder. Die einen bewegt diese, dieses Schicksal irgendwie aufklären zu wollen. Zu dem Zeitpunkt tauchte ja Beispiel auch Natascha Kampusch in den Medien auf.

[00:28:29]

Es sind ja immer wieder so spektakuläre Fälle, die auch über lange Zeit verfolgt werden. Was macht das dann mit Ihnen? Irgendwie so ein spektakulärer Fall auftaucht.

[00:28:38]

Ja, man nimmt es natürlich zur Kenntnis und man merkt auch sofort am Hinweis aufkommen, dass das auch auf auf die Menschen eine Wirkung erzielt. Auch bei uns gab es zuhauf Hinweise von Menschen, die sich mit übersinnlichen Fähigkeiten versehen und uns damit im Grunde genommen mit Pendel Ausschlägen, mit Landkarten Ausschnitten davon überzeugen wollten, dass Georgien dort unbedingt sein müsste. Und natürlich hat so eine Situation wie Frau bei Frau Kampusch auch bei der Mutter von Georgien Hoffnung ausgelöst, das Jogging ja eines Tages vielleicht auch wieder vor ihrer Tür steht.

[00:29:23]

Ein Vorgespräch erwähnten Sie, eine bemerkenswerte Fotoserie, die Sie möglicherweise auch auf eine Spur gebracht hat oder vielleicht auch nicht?

[00:29:33]

Genau. Ja, wir haben dort im Grunde genommen, was der Auswertung des Computers Ihres Bruders eine Bilderserie sind wir darauf aufmerksam geworden. Die war sehr auffällig, weil die sich im Grunde genommen abgespielt hat in einem. Man nennt es das Berliner Meienberg. Das ist im Grunde genommen Eldorado für Oldtimer, Besitzer oder solche, die es werden wollen. Wir konnten ermitteln, dass letztendlich eine schulische Veranstaltung war. Man hat sich dort im Grunde genommen anhand eines Stadtplan orientieren müssen und die Kinder sollten letztendlich oder die Schüler sollten dorthin laufen und sollten sich dort im Grunde genommen alle wiedertreffen.

[00:30:11]

Das hat auch alles einwandfrei geklappt und man muss sich das vorstellen. Wer die Örtlichkeit kennt, da stehen also wirklich sehr, sehr viele Oldtimer, auch teilweise sehr hochwertige Autos. Und das war im Grunde genommen, wie man auch anhand der Fotos dann sehen konnte. Das war für Georgien im Grunde genommen der perfekte Hintergrund für ihre Modelkarriere. Und ja, man hat sie dann also vor etlichen hochwertigen Oldtimern in dem Sinne richtig posieren sehen, wie sie sich dort also in Pose hat ablichten lassen.

[00:30:41]

Und tatsächlich hat sie auch in Autos drin gesessen. Und daraus entstand natürlich erst einmal die Notwendigkeit zu klären Kann man sich da so einfach in so ein Auto reinsetzen und mit wem hat sie da möglicherweise auch Kontakt gehabt? Das sind ja die Überlegung, wenn denn jemand einfach nicht mehr auftaucht. Und das war ja jetzt schon so ungefähr 2008, sodass die Wahrscheinlichkeit, dass Georgien plötzlich wieder da ist, natürlich auch immer weiter absinkt und wir uns dachten naja, vielleicht gibt es irgendwo eine Kontakt Ebene, die wir eben einfach noch nicht kennen, aber die sich ja irgendwo und irgendwann mal vielleicht ergeben haben könnte.

[00:31:22]

Das heißt, diese Bilder sind Ihnen erst 2008 untergekommen? Nee, die sind uns natürlich auch früher aufgefallen. Das hat man im Grunde genommen im Rahmen der Priorisierung. Irgendwann musste man sich damit eben auch mal beschäftigen und konnte gucken Okay, wir haben die Bilder, wo sind die entstanden? Was war da Gegenstand? Und dann haben wir das aufgenommen und haben diese komplette Spur ausgearbeitet. Das heißt, wir haben all diese Oldtimer identifiziert. Zu welchem Verkaufsschlager gehörten die wir?

[00:31:50]

Welche Personen haben dort im Grunde genommen diese Oldtimer betreut? Wer war zu diesem Tag, an diesem Tag dort anwesend? Wer nicht, um zu gucken? Ja gab es da möglicherweise so eine Kontakt Ebene, die Georgien hätte ansprechen können?

[00:32:05]

Teure Autos wäre sicherlich eine Sache, wo sie sich gedacht hätte Mensch Klasse. Und wenn dann jemand gesagt hätte Ja, wir können gerne mal vielleicht auch eine kleine Fahrt miteinander unternehmen, wer weiß, ob sie nicht ja gesagt hätte und ob das nicht vielleicht auch tatsächlich an die Montague so hätte passieren können. Und insofern haben wir uns das alles sehr genau angeschaut. Ja, aber leider Gottes hat das alles zu nichts geführt. Wir konnten das alles ausschließen. Wir haben uns den Fachlehrer angeguckt, der letztendlich diesen Ausflug auch in mitinitiiert hatte.

[00:32:38]

Wir haben nichts unversucht gelassen, um auch in so einer Situation vielleicht eine Spur, eine heiße Spur entwickeln zu können.

[00:32:45]

Es stellt sich ja auch die Frage des Einsatzes von Spürhunden. A Zum Zeitpunkt des Verschwindens von Georgien hatte die Polizei in Berlin noch keine Personen Spürhunde. Wahrscheinlich hätte das schnell zu einer Spur führen können. Wann kamen wir? Wann kam sozusagen diese Waffe auf vier Beinen ins Spiel?

[00:33:05]

Ja, die kamen im Grunde genommen für uns. 2009. Im Spätsommer ungefähr kamen die für uns ins Spiel. Wir haben erfahren, dass es in Westdeutschland Personen Spürhunde, mend Trailer gibt, die also sozusagen lähmt Nachsuche nach Personen betreiben können. Das das Ganze fußt im Grunde genommen auf der Annahme, dass wir als Menschen minütlich rote Partikel verlieren. Das können wir nicht beeinflussen. Die mit einem klar zuzuordnen Individual Duft versehen sind und darauf sind diese Hunde im abgerichtet und und und und ausgebildet.

[00:33:44]

Und die Berliner Polizei hatte zu diesem Zeitpunkt solche Hunde nicht. Und insofern haben wir dann 2009 überlegt Macht das noch für uns ein Sinn? So ein Einsatz nochmal zu machen mit privaten Personen spüren. Manuela. Weil natürlich nach der Zeit, also jetzt nach drei Jahren des Verschwindens für lebend suche schwierig. Und ja, das ist halt eine Abwägung Sache. Aber unterm Strich hat für uns natürlich immer wieder den Ausschlag gegeben. Wir wollen dieses Schicksal aufklären und wir lassen nichts unversucht.

[00:34:23]

Dann haben wir gesagt, haben uns natürlich mit den Hundeführerschein ausgetauscht, haben mögliche Erfolgsaussichten diskutiert und sind dann zum Schluss kommt wir probieren es einfach, wir machen es einfach jetzund und schauen, was am Ende rauskommt.

[00:34:39]

Und die Hunde sind losgelaufen.

[00:34:42]

Wir sind tatsächlich losgelaufen. Sie sind also wo haben sie denn angefangen? Wir haben natürlich klassischerweise angefangen, einer Bushaltestelle, wo sie ausgestiegen ist, dass wir Individual Duft von Jogging gesichert haben. Das war üblich und das kleine Problem wurde irgendsowas. Genau das habe aus einer Haarbürste hatten wir glaube ich Individual Duft gesichert. Und ja, dann haben wir im Grunde genommen die Auskunft gehabt, also wenn die Hunde nichts aufnehmen, dann bleiben sie einfach sitzen und dann ist der Einsatz im Grunde genommen nach drei Minuten wieder vorbei.

[00:35:14]

Und wenn sie laufen, dann laufen sie. Sie sind gelaufen und sie sind nicht zu knapp gelaufen. Sie sind letztendlich quer durch Berlin gelaufen. Das. Ja, das kann man heutzutage schwer. Das war es. Es ist nicht alles an einem Tag. Das sind im Grunde noch mehrere Einsätze, die sich über Wochen dann immer verteilt dargestellt haben. Und wir haben auch immer wieder mit den Hunden versetzt. Mit es waren mehrere Hunde muss man dazu sagen. Nicht nur ein Hund versetzt an angesetzt um zu sehen.

[00:35:44]

Letztendlich ist ihr ist das Anzeige Verhalten soweit auch schlüssig und lässt sich daraus auch wirklich etwas ziehen. Und ja, wir waren alle, die dort mitgelaufen sind. Wir hatten alle den Eindruck, wir sind hier richtig gut unterwegs, weil das Anzahlungen Verhalten der Hunde war sehr eindeutig und im Grunde genommen hat der Leithund uns aus ihrem Wohnbereich hinausgeführt und ja, durch ganz Berlin in Richtung Norden aus der Stadt heraus. Und irgendwann wurde es für uns immer ländlicher, bis wir dann irgendwann in der Gemeinde Mühlenberg angekommen sind.

[00:36:25]

Das sind doch also jetzt sozusagen mal den, den nicht Berlinern klarzumachen. Es sind ja etliche Kilometer.

[00:36:31]

Es sind genau so gut knapp 30 Kilometer.

[00:36:34]

Und man muss sich wirklich vorstellen, peu à peu die Polizei im Schlepptau von Hunden umläuft, die ja die Polizei um uns im Schlepptau.

[00:36:44]

So ist für mich die Hündin nehmen die Polizei im Schlepptau und laufen diese Strecke ab genau über 30 Kilometer und landen irgendwo in Brandenburg.

[00:36:53]

Ganz so man läuft teilweise auf befestigten Wegen, teilweise auf Straßen. Die Hunde haben unterschiedliche Anzeige Anzeigers Verhalten. Es geht auch ab und zu mal da dem Grundstück und dann geht's aber auch wieder zurück auf die Straße. Da muss man eben auch einfach viel Geduld haben. Aber es war klar wir sind nirgendwo so richtig am Ende, sondern es geht halt immer weiter.

[00:37:16]

Und das war auch ein plausibler Weg, den auch ein Mensch möglicherweise hätte gehen können.

[00:37:20]

Oder es hätte. Das war für uns von vornherein klar, das ist eigentlich zu lang. Also wir Giorgia hatte kein Auto und wir hatten also auch aus den Ermittlungen gar keine Erkenntnisse dazu, dass sie so weit von zuhause weg war. Das war für uns schon merkwürdig und wurde uns allerdings aber auch vermittelt, dass man davon ausgehen kann, dass sie in einem Auto gesessen hat oder mit einem Auto transportiert wurde und letztendlich über die in Autos vorhandene Zwangs Entlüftung eben die Haut Partikel nach draußen gelangt sind, die letztendlich die Hunde in ihre Such Richtung gebracht haben.

[00:37:58]

Aber das werden sie nachgegangen in einem Zeitraum von drei Jahren ist sportlich sportlich nennen wir es so, aber sie müssen eben, wenn sie eben nichts haben und und und die Hunde laufen, dann haben sie natürlich auch immer die Hoffnung, dass das sie irgendwann einfach da landen oder eben einen Treffer haben.

[00:38:17]

Und ja, so sind wir dem im Grunde genommen diese 30 Kilometer gelaufen, bis wir dann im Grunde genommen ein Mühlenberg im Schloss Dahms Mühle. So nennt sich diese Liegenschaft ganz genau, bis wir dort also angekommen sind. Und dass wer das kennt, der wird wissen, was ich meine. Das ist im Grunde genommen ein Glaube. Knapp 30 Hektar großes Gelände mit dem Mühlenberg am See, mit einem alten neo barocken Herrenhaus, mit Weideflächen, mit Freiflächen. Wir sind dort mit den Hunden im Grunde genau angekommen und die Hunde haben gesagt So, das war's.

[00:38:56]

Wir sind am Ziel und wir haben uns umgeguckt und haben uns angesehen und haben gedacht. Also wenn nicht hier, wo dann?

[00:39:04]

Es muss man vielleicht noch ein bisschen ausführen und zwar ja auch. Also es gibt dort Bunkeranlagen, Genies. Stender.

[00:39:10]

Genau das haben, das haben wir uns ja im Grunde genommen erst erarbeiten müssen. Also Sie kommenden im Grunde genommen mit den Hunden, die gehen voraus. Und dann kommen wir irgendwo an und wissen im Grunde eigentlich auch gar nicht, wo wir eigentlich sind und. Fängt man oder dann fingen wir an, uns überhaupt erst einmal zu orientieren und es zu erarbeiten. Was ist das überhaupt? Also wir kannten das Schloss Dahms Mühle nicht. Ich kannte es jedenfalls nicht.

[00:39:35]

Und so haben wir uns also peu à peu mit dort Jäger, Hausmeistern, alles was man so auftreiben konnte, Gemeinde, Mitarbeitern haben wir uns im Grunde genommen ein Bild davon gemacht, was es da überhaupt und haben dann festgestellt, dass dieses Haus in seiner wechselvollen Geschichte zuletzt auch vom Ministerium für Staatssicherheit genutzt wurde und dass dort also unterschiedlichste Bunkeranlagen eingebaut worden sind und dass man da natürlich dachte Naja, also das ist ja, wenn ich vielleicht jemand hier verstecken möchte oder auch endgültig begraben möchte.

[00:40:14]

Dann ist es ein perfektes Versteck.

[00:40:18]

Also das Gefühl, selbst wenn wir hier Georgien nicht finden, irgendetwas finden wir hier. Aber wir waren natürlich sehr, sehr hoffnungsfroh, dass wir von Georgien etwas finden und haben dann im Grunde genommen auch da das komplette Programm gefahren. Wir haben Leichen, Spürhunde eingesetzt, wir haben sämtliche Bunkeranlagen, die sind natürlich mittlerweile verschlossen gewesen. Das haben wir alles eröffnen lassen. Wir haben die Hunde dort abseilen lassen, damit sie dort reingehen können. Wir sind selber reingegangen. Wir haben dieses Herrenhaus im Grunde genommen durchkämmt.

[00:40:50]

Das ist dann natürlich schon alles sehr verfallen gewesen. Wir haben eine Waser absuchen vorgenommen. Wir haben Taucher Einsatz initiiert. Es gibt, glaub ich nichts, was wir unversucht gelassen haben. Wir haben das BKA mit hinzugezogen. Wir haben dort im Grunde genommen Kriegsgräberfürsorge Mitarbeiter herangezogen, die einen sehr guten Blick haben. Wenn die also eine Peripherie angucken und sagen Wir sind eigentlich sehr viele Bäume, das ist jetzt nicht so optimal zum Buddeln. Aber schauen Sie mal hier, das sieht so aus wie eine Einebnung.

[00:41:26]

Hier ist freie Fläche. Hier würde es sich anbieten. Dann hat man dieses gesamte Gebiet im Grunde genommen abgesteckt und Stück für Stück gebuddelt und durchsucht. Mit dem Ergebnis Nichts, nichts. Also Sie stehen dann nach drei Jahren und einer unglaublichen Suche wieder auf einem Nullpunkt. Gleichzeitig haben Sie ja ganz schön viel aufgewirbelt. Das sorgt sicher für Aufsehen, wenn Sie damit Hundertschaften anrücken Hunden, Tauchern, was weiß ich. Er führt das dazu, dass es wieder neue Hinweise gibt, dass der Fall wieder in der Öffentlichkeit präsent ist.

[00:42:01]

Ja, das führt sicherlich ein Stück weit dazu. Man muss hier aber auch noch ergänzen, dass der Fall eigentlich immer irgendwie präsent war. Auch der RBB hat sich da sehr gut im Grunde genommen auch immer wieder eingebracht. Mit Reportagen, auch wieder mit kleinen Wiederholungen. Letztendlich der Reportagen, so dass man immer wieder auch nach diesen Ausstrahlungen immer wieder einen Hinweis aufkommen zu verzeichnen hatte, dass das die Leute also immer wieder auch aufmerksam gemacht worden sind. So ein Mensch.

[00:42:35]

Ach ja, stimmt ja, da war ja 2006 meine Sache. Und übrigens, da ist mir noch etwas eingefallen. Und sich dann letztendlich gemeldet haben und und Hinweise gegeben haben in unterschiedlichster Richtung. Also da ist alles mit bei.

[00:42:50]

Es gab dann ja auch einen sogenannten Rückwärts Trail, also die Hunde führen sie auch wieder zurück in die Stadt, genau wie auf einer anderen Strecke, wahrscheinlich auf einer anderen Strecke.

[00:42:59]

Da ist es im Grunde genommen von Masuch Richtung sozusagen alles zu zeigen, wo sie im Grunde genommen Geruch von Georgien irgendwo wahrnehmen. Und genau das ist dieser Weg, den wir dann sozusagen mit den Hunden gelaufen sind von Damms Mühle. Im Grunde genommen wieder zurück und der endete dann direkt auf ihrem Schulhof. Und das war dann auch für uns so eine Situation, dass wir uns im Grunde genommen bestärkt gefühlt hatten. Das kann ja da oben in Damms Mühle nicht nicht so verkehrt sein.

[00:43:32]

Man muss dazu auch sagen die Hunde führen usw. Die arbeiten von uns dazu auch keine Informationen, also weder zum Umfeld oder auch zum Wesen von Georgien. Das ist ihnen alles vorenthalten, sondern sie richten sich im Grunde nur wirklich daran, was die Hunde eben anzeigen. Man kann leider nicht mit ihnen sprechen. Aber wie gesagt, die Situation, dass wir mit den Hunden dann auf ihrem Schulhof standen, das war schon auch beeindruckend und spannend für uns persönlich.

[00:44:00]

Wie gehen Sie denn aus so einer Aktion heraus? Also Sie merken, irgendwas ist doch, was man nicht vernachlässigen kann an der ganzen Geschichte, auch wenn es vielleicht nicht erklärbar ist. Aber es kommt zu dem Ergebnis, dass irgendwie doch bemerkenswert ist. Und dann bleibt aber nichts genau.

[00:44:17]

Die Chance ist vorbei. So muss man es sagen.

[00:44:20]

Wird das dann irgendwann ein Cold Case?

[00:44:24]

Rein theoretisch könnte es dazu werden, dass man irgendwann sagt Wir kommen jetzt einfach auch nicht mehr weiter. Es sind jetzt, drei Jahre nach dem Verschwinden sind um. Wir haben viele Hinweise, Spuren letztendlich, die wir, die wir bearbeitet haben, param wir ja auch grad angesprochen. Und es ist so es geht nicht so richtig weiter. Also müssen wir das jetzt im Grunde genommen erstmal zurückstellen und gucken, was wann war. Vielleicht irgendwann mal wieder dazu kommen. Aber das ist bei diesem Fall hier letztendlich nie so richtig eingetreten.

[00:44:58]

Ich weiß gar nicht, warum es so war, aber er blieb halt immer bei mir. Es war immer. Es war immer mein Vorgang und es gab auch immer irgendetwas zu tun. Es war nie irgendwie erstmal. Das hatte ja, ich habe mich meinetwegen jahrelang nicht mehr darum gekümmert oder so.. Natürlich, wenn Sie aktuelle Fälle hatten, die Sie auch bearbeiten mussten, dann gibt's durchaus schon mal Phasen von mehreren Wochen oder Monaten, wo Sie im Grunde genommen vielleicht ein, zwei Hinweise noch nebenbei bearbeiten können, aber wo Sie dann einfach auch nicht mehr Ziel richtig, irgendwie eine Spur suchen können, irgendwo nochmal ein Ansatz finden können.

[00:45:32]

Das gab schon, aber so richtig coole Case ist es eigentlich nie gewesen.

[00:45:36]

Es meldet sich dann irgendwann eine Kollegin aus einem anderen Kriminal Amts Bereich. Richtig.

[00:45:43]

Und es passiert etwas, das erst sieben Jahre später weiterführen wird. Aber vielleicht können sie uns kurz erzählen, ohne das ganze zu lüften. Ja, was eigentlich vorfällt. Ja, die Kollegin hat sich bei uns gemeldet und hat uns mitgeteilt, dass sie einen Sachverhalt innerhalb ihrer Zuständigkeit zu beurteilen hat. Das lief im Grunde genommen von einer Strafanzeige als Beleidigung. Und diese Beleidigung fand in einer spendabler Straße statt, also genau in der Straße, in der Georgien auch verschwunden war.

[00:46:18]

Und jetzt war dieser Verfassungsgrundsatz, sag ich mal. Diese Strafanzeige einer Beleidigung für sich gesehen war jetzt erst mal noch nicht so interessant. Vielleicht interessant, war aber in dem Zusammenhang schon, dass das im Zusammenhang damit hing, dass diese Beleidigung junge Mädels betraf, die dort in der Straße gelebt haben und dass es dazu eben auch ein zu diesem Vorgang der Beleidigung einen Tatverdächtigen gab. Und da hat sich die Kollegin an Georgina erinnert und hat uns da informiert. Und dann haben wir geguckt, hat uns den Namen also gesagt von Tatverdächtigen.

[00:47:00]

Und dann haben wir das natürlich auch mit unseren Haus Ermittlungen abgeglichen und haben festgestellt Ja, den gibt's da, der wohnt dort und der hat 2006 gesagt, er kennt Schoggi nicht. Wir wurden ja alle von uns angesprochen, ob sie etwas dazu sagen können. Also insofern erstmal völlig unauffällig. Es hat sich da erst mal gar nichts weiter dran ergeben. Aber man hatte mal den Namen gehört.

[00:47:25]

Und was für Beleidigungen war anders? Was hat er denn mit den Mädchen gemacht? Sie hatte.

[00:47:29]

Im Grunde genommen ist das nie so richtig aufgeklärt oder konnte es nie so richtig aufgeklärt werden. Die Mädchen hatten ausgesagt, dass er sie gefragt hätte, ob sie möglicherweise schon mal sexuellen Verkehr hatten. Er selber hat es dann aber so dargestellt, dass das eine Verwechslung sein müsse. Er sei von ihnen gefragt worden Was auf Türkisch. Ich liebe dich! Heißt. Das hätte er also im Grunde genommen dann einfach beantwortet. Das ganze muss ein Missverständnis sein. In der gesamt würdigung ist man zu dem schluss gekommen also nicht unserer Schluss, sondern von der Kollegin, dass das letztendlich noch kein strafrechtlich relevanter Sachverhalt ist.

[00:48:10]

Gleichwohl hat die Kollegin gesagt Ich werde aber mit dem Herrn da auch nochmal Rücksprache halten und hat also auch mit dem auch nochmal gesprochen. Hat ihm gesagt also das ist jetzt jetzt egal, wie das jetzt gelaufen sein mag. Aber das ist jetzt nicht die richtige Art, das machen wir in Zukunft bitte auch nicht mehr. Und bei der Gelegenheit natürlich auch gefragt, ob ihm der Fall Georgien was sagt. Das lag ja auch auf der Hand. Das hat er aber ja völlig unauffällig im Grunde gesagt.

[00:48:38]

Ja, er weiß, dass das Mädchen weg ist, aber mehr kann er dazu auch nicht sagen. Das war so der Punkt.

[00:48:43]

Also es war eigentlich schon der zweite Kontakt zwischen diesem Herrn und der Polizei in unterschiedlichen Fällen und ohne dass man ahnen konnte, welche Rolle er später noch spielen würde. So ist das. Und er sitzt eigentlich im unmittelbaren Umfeld von Jochens Wohnung. Genau genau fünf Häuser, ja sozusagen vor ihrem in der gleichen Straße. Also eigentlich wie die Maus Form vom Käse. Ja, da kann man sagen, wir sind jetzt im Jahr 2010. Der Fall zieht sich und zieht 2010 wir Georgias volljährig geworden.

[00:49:16]

Genau. Ist das eigentlich ein Punkt, der die Ermittlungen verändern würde, weil sie ab dem Zeitpunkt ja auch auf. Eigene Faust sich durch die Gegend bewegen darf und niemand nach ihr suchen muss. Das hat insofern eine kleine Auswirkung, dass man natürlich im Austausch mit den anderen, insbesondere mit der Mutter, jetzt nochmal so eine gewisse Zäsur hat. Na also, das war auch nochmal für die Mutter ein sehr einschneidendes Erlebnis, das sie jetzt im Grunde genommen dachte und denken konnte.

[00:49:45]

Naja, ich weiß ja nicht, was jetzt tatsächlich passiert ist und ihre große Hoffnung war die ganze Zeit, dass Jordy noch am Leben ist. Und sie hat sich das sie nichts gewünscht, dass Georgien jetzt, wo sie selbstbestimmt machen konnte, was sie wollte, dass sie den Weg zurück zur Mutter findet. Sollte sie tatsächlich freiwillig aus dem Leben geschieden sein und es auch geschafft haben, trotz unserer Ermittlungen die ganze Zeit irgendwo unerkannt unterzutauchen, dann wäre es jetzt eigentlich der günstigste Zeitpunkt zu sagen Jetzt bin ich hier.

[00:50:22]

Schlag mich tot.

[00:50:23]

Es ist dumm gelaufen. Aber ich liebe ja. Es ist aber leider Gottes nicht passiert.

[00:50:29]

2012, da haben Sie mal im Vorgespräch gesagt Da war habe ich viel zu tun. Ja, Sie hatten also wirklich vollen Schreibtisch. Viel, viel war los in Berlin.

[00:50:40]

Wer glaubt denn noch irgendjemand daran, Giorgi Leben zu finden? Naja, also von der kriminalistischen Erfahrung her betrachtet ist das nach so langer Zeit schon sehr, sehr unwahrscheinlich, natürlich. Gleichwohl ist es man.

[00:50:58]

Man hat immer ein Stück weit Hoffnung, dass man vielleicht irgendwo auch etwas übersehen hat. Und natürlich, wenn jemand es ganz geschickt anstellt und auch irgendwie Glück hat, dann. Denn dann könnte er theoretisch vielleicht auch mit einer anderen Identität leben, ohne dass wir das letztendlich dann auch irgendwann mitbekommen würden. Aber im Grunde genommen war die Hoffnung nie meine Hoffnung ist es.

[00:51:25]

Wir wollten eigentlich sagen, wir möchten dieses Schicksal klären. Und natürlich wäre es toll, wenn sie dann noch leben würde. Aber ja, die Erfahrung, die sagt eigentlich eher was anderes. Dass das eben nicht mehr der Fall war. Gleichwohl wir hatten eben keinen objektiven Nachweis. Also sprich, es fehlte der Leichnam. Und insofern konnte man sich jetzt nicht hinstellen und konnte sagen Also Georgien wird definitiv nicht mehr am Leben sein. Das konnten sie nicht machen.

[00:51:57]

Aber wenn sozusagen Ihr Schreibtisch sich biegt vor Aufträgen und Vorfällen, wie können Sie das ermöglichen, trotzdem immer wieder diesen Fall Georgien aufzugreifen? Kommt da nicht irgendwann Ihr Chef und sagt So, jetzt kümmert dich das aktuell? Also wie? Wie können Sie diesen Fall so dicht weiterführen?

[00:52:15]

Jana Das ist wahr. Man kennt sich immer schon lange Jahre. Man arbeitet viele Jahre zusammen. Und mein Chef, der hat das eigentlich sehr gut immer im Gespür gehabt. Letztendlich ja. Wann sind die anderen Dinge, die jetzt wichtig sind, zu priorisieren? Wann sind die? Also wann muss der Fall im Grunde nochmal ein Stück weit ruhen? Da braucht man sich eigentlich gar nicht groß abzusprechen, sondern dass das weiß man einfach. Und ja, wenn man die wichtigste pulsierte Arbeit dann erst einmal weg hat, dann guckt man sich um und sieht die Aktenordner und weiß Okay, da wartet noch was auf dich und fängt.

[00:52:50]

Fängt wieder an und guckt wieder, arbeitet sich wieder ran, arbeitet sich ja rein. Was waren in der Zwischenzeit für Hinweise? Eine Anekdote, die man dann vielleicht in diesem Zusammenhang auch mal anbringen kann. Es werden mein Chef und ich, wir hatten uns dann besprochen und wie wir jetzt weitermachen wollen. Und dann hatten wir uns vorgestellt Ja, was machen wir jetzt? Was wären wir uns denn, wenn wir könnten? Lottogewinn oder die Aufklärung von Georgien? Wir haben uns für die Aufklärung entschieden.

[00:53:20]

Dann haben sie irgendwie auf das richtige Ding gesetzt. Ja, richtig. Wir sind jetzt ungefähr im Jahr 2014 15. Sie gehen immer noch weiter hinweisen nach. Genau. Es führt zu nichts. Es führt erst einmal zu nichts. Einfach zu nichts. Und Sie machen weiter. Richtig.

[00:53:38]

Dazu gehörte zum Beispiel auch so eine Situation, dass wir morgens in den Dienst kommen. Und man guckt ja dann immer so ein bisschen, wie es die Tagesschau sage. Was ist denn so passiert? Und sind dann im Grunde genommen am frühen Morgen auf eine Pressemeldung gestoßen, dass also ein Fernschreiben Pressemeldung, dass in der Nacht zuvor es in Berlin-Marzahn einen Überfall auf ein junges Mädchen gegeben hat, die im Begriff war, von der S-Bahn nach Hause zu laufen, ist sie also von einem Mann im Grunde genommen überfallen worden, der großen Wert darauf legte, sie also unter Gewalt in sein Auto zu zwängen und zu drängen.

[00:54:19]

Und sie hat sich nach Kräften offenbar gewehrt. Gleichwohl hätte sie das nicht verhindern können. Gott sei Dank sind dann Unbeteiligte durch den Lärm und durch diesen durch diese Schreie aufmerksam geworden und sind eingeschritten und konnten also verhindern, dass der Täter dort sein Werk in die Tat umsetzt. Und das Mädchen konnte sich dann also aus der Situation befreien. Der Täter stieg in sein Auto und fuhr weg. Gott sei Dank hatte sich ein aufmerksamer Passant das Kennzeichen gemerkt und man konnte dann in einer weiteren Nachteile konnte man denjenigen auch festnehmen.

[00:55:02]

So. Und ja, das steht so in einer Pressemeldung. Und dann denkt man sich Okay, das ist ja so ein Szenario. Wenn vielleicht auch nicht ganz naheliegend, dass am helllichten Tage so ein Geschehen eins zu eins in einer Stunde einer Straße sich hätte abspielen können. Aber man weiß ja nicht, was derjenige vielleicht 2006 für eine andere Masche vielleicht drauf gehabt hätte, um Mädchen in sein Auto zu locken.

[00:55:28]

Wie alt war dieses Mädchen? Gab es da irgendwie so ein Beuteschema, was vielleicht passen könnte?

[00:55:34]

Also soweit ich das jetzt in Erinnerung habe, war das Mädchen 16 Jahre alt. Also das war jetzt jetzt nicht ganz fernliegend und insofern auch natürlich für uns interessant, aber. Auch diese Situation, ja völlig unvermittelt wird das Mädchen überfallen. Es gibt überhaupt keine for Beziehung zwischen dem Täter und dem Opfer. Das Opfer telefoniert im Grunde genommen noch auf dem Weg nach Hause mit ihrer Mutter und die Mutter hört am anderen Ende der Leitung, dass ihre Tochter überfallen wird. Ein absolutes Horrorszenario für.

[00:56:09]

Für die Mutter der Situation. Und ja, das Ganze war jetzt von Fanart Tatbestands Mäßigkeit natürlich erst einmal schwer zu fassen. Derjenige war festgenommen. Aber was konkret kann man ihm denn jetzt eigentlich vorwerfen? Das lief im Grunde genommen erst als eine Freiheitsberaubung, als eine versuchte Freiheitsberaubung, die möglicherweise auch ein Sexual Hintergrund haben hätte haben können. Und in dem Sinne war bei uns auch ein Kommissariat im Hause des LKA 134 zunächst mit den Ermittlungen betraut. Und das lag es natürlich nahe, dass man sich mit den Kollegen ausgetauscht hat und gesagt hat Naja, was machen wir als nächstes oder was habt ihr als nächstes?

[00:56:54]

Und Heidi einer der Standart Maßnahmen ist natürlich eine Durchsuchung bei dem Beschuldigten.

[00:57:00]

Aber das sie als Mordkommission da konsultiert werden, ist eigentlich kein Automatismus. Das ist kein Automatismus. Das ergab sich aus der Situation. Man liest das gelesen haben. Genau. Man liest etwas und man denkt und da müsste man zumindestens vielleicht auch mal ein Auge drauf haben. Und man muss einfach dabei sein, um zu gucken aus, ob aus so einer Situation vielleicht auch für uns was dabei sein könnte. Aber es gibt jetzt nichts zu sagen.

[00:57:24]

Den Ablauf, den standardisierten Ablauf Mädchen, Jungen unter 18, ein mögliches Sexualdelikt. Jetzt gucken wir halt den 30 anderen, die wir auch noch suchen. Das läuft nicht automatisch ein.

[00:57:36]

Das läuft in einer Großstadt nicht automatisch. Ist nicht zu leisten.

[00:57:41]

Also es braucht sozusagen auch diesen gewissen Zufall, dass einer von ihnen genau das gerade bemerkt und sagt Genau. Vielleicht gibt's eine Verbindung zu uns. Genau. Genau das ist der Punkt, dass man so sensibel ist, dass man ihm die Morgen Laage, dass man die Verlage letztendlich betrachtet. Natürlich können wir jetzt nicht die Verlage von von ganz Berlin oder von einer Nacht komplett auf dem Schirm haben. Aber bei solchen herausragenden Situationen, da ist man natürlich sensibilisiert. Und es wurde ja auch interessant.

[00:58:11]

Sie haben den Typen kennengelernt.

[00:58:14]

Also ich persönlich nicht. Das war ein Kollege. Aber ich habe letztendlich mit den Kollegen die ersten Maßnahmen vom LKA 134 begleitet. Man teilt sich dann im Grunde genommen auf. Und wir haben dann also als nächstes die Wohnung von dem Betroffenen uns angeschaut und durchsucht und sind dort im Grunde genommen auch auf die Mutter des Betroffenen getroffen und haben mit der Er hat den Kontakt aufgenommen, haben mir die Maßnahmen erklärt, haben unsere Maßnahme durchgeführt und es zeigte sich schon bei der Durchsuchung dieser Wohnung, insbesondere das vom Betroffenen genutzten Zimmers.

[00:58:51]

Das ist schon irgendwie ein bisschen skurril. Das hatte alles schon so ein ganz eindeutig sexualisierten Hintergrund. Sein gesamtes Zimmer bestand aus vielen Dingen, die sowas vermuten ließen. Und das machte schon erstmal ein relativ obskuren und komischen Eindruck.

[00:59:12]

Also es war ein erwachsener Mann, der ein erwachsener Wohnung seiner Mutter lebte, ne. Die Mutter lebte nebenan, hatte seiner, lebte dort mit seiner Lebensgefährtin und die Lebensgefährtin war aber zu der Zeit eben nicht da. Und ja, wie man eben natürlich, wenn man mit der Mutter spricht, die auch netterweise mit uns gesprochen hat. Es müsste sie ja nicht, weil ihr Familienmitglied es ja beschuldigte einer Straftat, aber sie hat es getan. Und dann ließ sie noch so nebenbei fallen.

[00:59:42]

Wir haben ja auch noch eine Laube. Und da sind wir natürlich auch sofort Laub. Interessant. Sensibel.